Preisträger und Preisträgerinnen
Seit 2005 werden mit dem Kaiser-Otto-Preis Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um den europäischen Einigungsprozess und die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben.
1989/90 war eine der großen Zäsuren in der europäischen Geschichte. Am Ende des 20. Jahrhunderts erhielt Europa die historische Chance, sich nach Jahrzehnten des Konflikts und der Trennung friedlich zu vereinigen und die Nachkriegsordnung zu überwinden. Gut vierzig Jahre galt der Eiserne Vorhang als Symbol für die Teilung Europas und der Welt. Doch die Protestbewegungen in Mittel- und Osteuropa und ihr Ruf nach Freiheit und Volkssouveränität brachten ihn zum Einsturz.
Gemeinsam ist Europa stark. Das ist eine der Lehren von 1989/90. Nur ein handlungsfähiges Europa kann den globalen Herausforderungen heute und morgen gerecht werden und seine Werte und Interessen wirksam vertreten. Die EU ist ein Stabilitätsfaktor und Garant für Frieden, Freiheit und eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung.
Der Kaiser-Otto-Preis leistet einen Beitrag zum weiteren Zusammenwachsen unseres Kontinents. Mit dem Preis verbindet sich eine klare Botschaft: Europa braucht mutige und entschlossene Persönlichkeiten, die sich für die europäische Gemeinschaft und ein Zusammenleben in Toleranz, Vielfalt und Verständigung engagieren, damit wir alle gemeinsam in Frieden und Freiheit leben können.
Zuzana Čaputová, Staatspräsidentin der Slowakischen Republik – Preisträgerin 2023
Die Präsidentin der Slowakischen Republik, Zuzana Čaputová, ist am 30. August durch Oberbürgermeisterin Simone Borris mit dem Kaiser-Otto-Preis 2023 geehrt worden. Damit würdigen das Preiskomitee und die Kulturstiftung Kaiser Otto ihre europäische Haltung und ihren konstruktiven Einsatz für Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Freiheit.
Gradlinig und hartnäckig für Menschenrechte
Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt der frühere Bundespräsident Joachim Gauck. Zu den mehr als 550 Teilnehmenden im Magdeburger Dom zählten Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff sowie die Vizepräsidentin des Parlaments der Europäischen Union, Dr. Katarina Barley. Beide sprachen im Rahmen der Preisverleihung ein Grußwort zu den anwesenden Gästen.
„Mit dem wichtigsten Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ehren wir in diesem Jahr die Präsidentin der Slowakischen Republik, Zuzana Čaputová, für ihr herausragendes Engagement, ihre europäische Haltung sowie ihren gradlinigen und hartnäckigen Einsatz für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris während des Festaktes. „Zuzana Čaputová steht mit voller Überzeugung für diese Werte. Als weltoffene und überzeugte Europäerin genießt Frau Čaputová internationale Anerkennung und bezieht eine klare Position, auch gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine! Sie avancierte zur Leitfigur für eine demokratische, von liberalen Werten geprägte Slowakei.“
Mit dem Kaiser-Otto-Preis erinnert die Stadt an die Verdienste Ottos des Großen und ehrt Persönlichkeiten bzw. Institutionen, die sich um die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben und sich für Dialog, Frieden und Verständigung einsetzen. Die überzeugte Europäerin Zuzana Čaputová passt damit in besonderer Weise in den Reigen der bisherigen Preistragenden des Kaiser-Otto-Preises.
In der Begründung des Preiskomitees heißt es unter anderem:
„In bewegenden und schwierigen Zeiten für Europa, geprägt von großen Krisen, wie wir sie momentan erleben, war und ist Zuzana Čaputová eine engagierte und passionierte Streiterin für fundamentale Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Freiheit sowohl in ihrem Land als auch in Europa. Die Verteidigung der Demokratie sieht sie als eine der Hauptaufgaben für europäische Politiker*innen ihrer Generation. In der konservativ geprägten Slowakei setzt sie sich mutig und leidenschaftlich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen und ethischen Minderheiten ein und engagiert sich unermüdlich für den Klimaschutz. Sie gibt denjenigen eine Stimme, die gesellschaftlich nicht gehört werden und ist ein Vorbild für politisch aktive Frauen.“
Der Festakt im Magdeburger Dom wurde traditionell an dem Ort begangen, der auf das Engste mit Kaiser Otto dem Großen verbunden ist. Er erhob Magdeburg im 10. Jahrhundert zu einem führenden Herrschaftszentrum, das sich in seiner Bedeutung mit Städten wie Aachen, Rom und Konstantinopel messen konnte. Otto I. verhalf Magdeburg zu Weltgeltung.
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Bildnachweis: Fotograf Stefan Deutsch
Klaus Iohannis, Staatspräsident von Rumänien – Preisträger 2020
Der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis wurde am 14.10.2020 mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt. Der Festakt fand in Anwesenheit vieler hochrangiger Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft im Dom St. Mauritius und Katharina an der Grablege Kaiser Ottos des Großen statt. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Bundesaußenminister Heiko Maas.
„Mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises 2020 an den rumänischen Staatspräsidenten Klaus Iohannis würdigen das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Landeshauptstadt Magdeburg einen überzeugten Europäer, der in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen engagiert für den Zusammenhalt und die weitere Entwicklung der europäischen Gemeinschaft steht und wichtige Impulse setzt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seinem Grußwort. Zudem sprach er dem Preisträger in seiner Rede zur Verleihung Dank und Anerkennung für sein Engagement und seine Verdienste um den europäischen Gedanken und die Zukunft Europas aus. „Mit Ihrem politischen und persönlichen Engagement haben Sie sich in herausragender Weise dafür einsetzt, dass sich Europa nicht nur als Wirtschaftsraum, sondern auch als Raum des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlichster Kulturen versteht. Damit stehen Sie für die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander der Völker Europas und einen gemeinsamen europäischen Weg.“
Der Kaiser-Otto-Preises ist der wichtigste Kulturpreis der Landeshauptstadt Magdeburg, der 2020 bereits zum achten Mal verliehen wurde. Mit dem Preis erinnert die Stadt an die Verdienste Ottos des Großen und ehrt Persönlichkeiten bzw. Institutionen, die sich um die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben sowie sich für Dialog, Frieden und Verständigung einsetzen.
Die Laudatio auf den Preisträger hielt der Bundesminister des Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland Heiko Maas. Mit eindringlichen Worten verwies er in seiner Rede auf die unverhandelbaren Werte und Prinzipien von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, die immer wieder neu behauptet und verteidigt werden müssten. Mit Klaus Iohannis wisse er einen Mitstreiter an der Seite Europas, der diese Werte lebe und für sie einstehe. Gradlinienkeit, Prinzipienhaftigkeit und Ruhe seien die Tugenden, die Staatspräsident Iohannis auszeichnen.
„Und deshalb sind wir dankbar, sehr geehrter Herr Staatspräsident, Sie an unserer Seite zu wissen, Ihr europäisches Herz an unserer Seite schlagen zu hören. Diesen Dank bringen wir heute zum Ausdruck – durch die Verleihung des Kaiser-Otto-Preises der Stadt Magdeburg an einen würdigen Preisträger, einen großen Europäer und einen engen Freund unseres Landes: Präsident Klaus Iohannis.“
Klaus Iohannis selbst betonte in seiner Dankesrede die Notwendigkeit von Einheit, Zusammenhalt und Solidarität als Grundprinzipien der europäischen Staaten, die stets gute Ratgeber seien. Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen.
„Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben uns gezeigt, dass die Lösung für die Mitgliedstaaten und für die Bürgerinnen und Bürger nicht in der Isolation, in individuellen Maßnahmen oder nationalistischen Rückschritten steht, sondern in gemeinsamen Maßnahmen zur Stärkung der europäischen Kompetenzen und zur Entwicklung europäischer Handlungsmechanismen“, so der Staatspräsident bei seiner Dankesrede im Dom vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.“
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Bildnachweis: Fotograf Andreas Lander
Federica Mogherini, Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik – Preisträgerin 2017
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat am 17. Oktober 2017 die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik sowie Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Federica Mogherini, mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt. Der Festakt fand im Dom, der Grablege Kaiser Ottos des Großen, statt. Die Laudatio auf die Preisträgerin sprach die deutsche Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen.
„Mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises an Federica Mogherini würdigen das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Landeshauptstadt Magdeburg eine engagierte Europäerin, die in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen besonnen für den Zusammenhalt und die weitere Entwicklung der europäischen Gemeinschaft steht und wichtige Impulse setzt.“ sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper im Rahmen des Festaktes. Weiterhin betonte er in seiner Rede zur Preisverleihung, „dass sich Frau Mogherini durch ihre konsequente und mutige Außenpolitik für die EU als europäisches Friedensprojekt und Wertegemeinschaft hohe Anerkennung erworben hat. Dieses Engagement und ihre Verdienste um den europäischen Gedanken und die Zukunft Europas entsprechen im besonderen Maße der Zielrichtung des Preises, herausragende Persönlichkeiten und Institutionen zu ehren, die sich um den europäischen Einigungsprozess verdient gemacht haben.“
Die passionierte Europäerin Federica Mogherini ist seit 2014 in ihrer Funktion als Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik die maßgebliche Außenpolitikerin der Europäischen Kommission unter Präsident Jean-Claude Juncker. Als solche hat sie mit Geschick die Konsultationen zur zukünftigen EU-Nachbarschaftspolitik eingeleitet, erfolgreich die Verhandlungen mit dem Iran zur Drosselung des Nuklearprogramms abgeschlossen und sich für den Einsatz der Marine im Mittelmeer zur Rettung von Flüchtlingen und die Unterbindung der Schleusertätigkeit eingesetzt.
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Bildnachweis: Fotograf Andreas Lander
Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) – Preisträgerin 2015
Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper verlieh den Kaiser-Otto-Preis 2015 an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Dafür waren am 19. September 2015 der serbische Außenminister und amtierende OSZE-Vorsitzende, Ivica Dačić, der deutsche Bundesaußenminister und designierte OSZE-Vorsitzende, Dr. Frank-Walter Steinmeier, sowie der OSZE-Vorsitzende des Jahres 2014 und Außenminister der Schweiz, Didier Burkhalter, zum Festakt in den Dom zu Magdeburg gekommen.
Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper konnte im Dom jedoch nicht nur die anwesenden Botschafter und Gesandten der Schweiz, Serbiens und der Ukraine begrüßen, sondern auch Vertreter des OSZE-Sekretariats in Wien. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff wohnte dem Festakt ebenso bei, wie Mitglieder des Deutschen Bundestages und der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, Vertreterinnen und Vertreter des sachsen-anhaltischen Landtages und des Stadtrates der Landeshauptstadt Magdeburg. Zudem waren kirchliche Würdenträger, u.a. Landesbischöfin Ilse Junkermann, und Vertreter der Landeskirchen anwesend, darüber hinaus Ehrenbürger, Ehrenringträger und Ehrenstadträte der Landeshauptstadt sowie viele Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur.
In seiner Begrüßung hob das Magdeburger Stadtoberhaupt die Bedeutung der OSZE zu Beginn des 21. Jahrhunderts hervor:
„Wie wichtig und manchmal schier unmöglich ihre Aufgabe ist, wird gerade in Krisen behafteten Zeiten, wie wir sie derzeit leider erleben, sehr deutlich. Und doch ist es gerade jetzt besonders wichtig, an unsere gemeinsamen Werte zu erinnern und Zusammenhalt zu praktizieren. Die aktuell bestehenden weltweiten Auseinandersetzungen, die derzeitigen Flüchtlingsströme nach und in Europa, dies sind neue Probleme und Herausforderungen, denen sich die internationale Staatengemeinschaft stellen muss.“
„Ich freue mich ganz besonders, dass wir die Ehrung hier im Dom zu Magdeburg vornehmen dürfen“, sagte Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier. „Am Magdeburger Dom sehen wir, welch lange Zeit ein stabiles Fundament und tragfähige Säulen überdauern können. Ich bin davon überzeugt, dass die OSZE auf einem ebenso tragfähigen Fundament ruht. Auch wenn die Entwicklungen in der Ukraine sie derzeit zum Zittern bringen: Wir sollten ihre Säulen und Fähigkeiten weiter stärken. […] Damit in Europa noch viele Generationen unter dem Dach gemeinsamer Sicherheit, Zusammenarbeit und Verständigung leben können.“
Der Preis wurde vom diesjährigen OSZE-Vorsitzenden, dem serbischen Außenminister Ivica Dačić, entgegengenommen.
In seiner Dankesrede betonte er die Motivation, die von dem Preis ausgeht: „Der Kaiser-Otto-Preis ist für uns ein zusätzlicher Ansporn, unsere Arbeit fortzusetzen, die Kommunikationskanäle offen zu halten, Spannungen zu deeskalieren und alles zu tun, um Frieden und Stabilität in unserer Region zu stärken. […] Ich bin der Stadt Magdeburg und der Stiftung Kaiser Otto zutiefst dankbar, dass sie die OSZE heute würdigen.“
Der Außenminister der Schweiz, Didier Burkhalter, sagte in seinem Grußwort: „Es kommt nicht alle Tage vor, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa mit einem Preis ausgezeichnet wird – noch dazu mit einem so renommierten wie dem Kaiser-Otto-Preis. Und nur selten findet die Feier in einem so außergewöhnlichen Kirchenbau statt, der seit seiner Errichtung so viele geschichtliche Ereignisse erlebt hat. Deshalb verspüre ich ein Gefühl der Dankbarkeit, aber auch der Bescheidenheit und des politischen Willens.“
Ministerpräsident Dr. Reiner Hasselhoff ging in seinem Grußwort auf die Tatsache ein, dass mit der OSZE erstmals eine Organisation, und keine Einzelperson, mit dem Kaiser-Otto-Preis ausgezeichnet wurde: „Ähnliches hat es bekanntlich vor einigen Jahren bei der Vergabe des Friedensnobelpreises gegeben, der seinerzeit an die EU ging. Nun erhält die OSZE den Kaiser-Otto-Preis. Ich finde, damit hat die Landeshauptstadt Magdeburg eine gute Wahl getroffen. Die OSZE reiht sich würdig in die bisher ausgezeichneten Preisträger ein.“
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Bildnachweis: Fotografin Victoria Kühne
Egon Bahr, Bundesminister a. D. – Preisträger 2013
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat am 18. Juli 2013 den Bundesminister a.D. und langjährigen Wegbegleiter Willy Brandts Prof. Egon Bahr mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt. Der Festakt fand im Dom zu Magdeburg, der Grablege Ottos I., statt. Die Laudatio auf den Preisträger sprach Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes und Bundesminister a.D.
Mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg würdigen das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Ottostadt Magdeburg das außerordentliche Engagement Egon Bahrs für eine Politik der Völkerverständigung und der europäischen Einigung und einen großen Politiker, der sich durch sein Wirken während des Kalten Krieges und im darauffolgenden Annäherungsprozess zwischen Ost und West in besonderer Weise um die europäische Einigung und die Völkerverständigung in Europa verdient gemacht hat. „Als einer der entscheidenden Vordenker und Mitgestalter der Ostpolitik der Regierung Brandt haben Sie maßgeblich zur Annäherung zwischen Ost und West beigetragen und den seinerzeit fragilen Frieden in Europa stabilisiert“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper den Preisträger in seiner Rede.
Von 1972 bis 1974 war Egon Bahr Bundesminister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Auch in diesen Funktionen hat er sich – ganz im Sinne des Statutes zum Kaiser-Otto-Preis – „in herausragender Weise um die Verständigung unter den europäischen Völkern verdient gemacht“.
„Mit Prof. Dr. h.c. Egon Bahr ehrt die Landeshauptstadt Magdeburg einen großen Politiker der Gegenwart, der sich durch sein Wirken während der Zeit des Kalten Krieges und im anschließenden Annährungsprozess zwischen Ost und West in besonderer Weise um die europäische Einigung und Verständigung unter den europäischen Völkern verdient gemacht hat. Als einer der entscheidenden Vordenker und Mitgestalter der Ostpolitik der Regierung Brandt hat er maßgeblich zur Annäherung zwischen West und Ost beigetragen und den seinerzeit fragilen Frieden in Europa stabilisiert. Dieses europapolitische Engagement würdigt die Landeshauptstadt Magdeburg mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises 2013.“, so Oberbürgermeister Lutz Trümper.
„Wandel durch Annäherung“ – Idee und Konzept zu einer Öffnung der Bundesrepublik in Richtung Osteuropa, zu einer Intensivierung der Zusammenarbeit, insbesondere zwischen den beiden deutschen Staaten, stammten von Egon Bahr. Jenes Konzept „Wandel durch Annäherung“ wurde das Fundament der Europa-Politik der Regierung Brandt und ebnete letztlich den Weg zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990. Daran erinnerte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seiner Rede und hob zugleich hervor, dass die erfolgreiche Entwicklung Magdeburg in den zurückliegenden Jahrzehnten ohne diese Wiedervereinigung nicht denkbar gewesen wäre.
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Bildnachweis: Fotostudio Foto Fuchs
Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland – Preisträgerin 2011
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist die vierte Preisträgerin des Kaiser-Otto-Preises der Landeshauptstadt Magdeburg. Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper überreichte ihr den Ehrenpreis am 24. August 2011 im Rahmen eines Festaktes im Dom zu Magdeburg. Das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Ottostadt Magdeburg würdigten mit der Verleihung der wichtigsten und höchsten Auszeichnung der Stadt das Engagement der Kanzlerin für eine Politik der Völkerverständigung und der europäischen Föderation.
„Angela Merkel hat sich durch ihr Wirken als Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland seit 2005 in besonderer Weise um die europäische Integration und die Stabilität der Europäischen Union verdient gemacht“, begründete Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Wahl der Preisträgerin 2011. In seiner Festrede lobte er erneut das europapolitische Engagement der Bundeskanzlerin. „Ihr diplomatisches Geschick, Ihre Entschlossenheit und Ihr Verständnis für die Anliegen großer wie kleiner EU-Staaten machen Deutschland – nicht erst seit der äußerst erfolgreichen EU-Ratspräsidentschaft – zu einem überaus angesehenen und starken Vertrags- und Verhandlungspartner innerhalb der Europäischen Union.“
Die Laudatorin, Litauens Staatspräsidentin Dalia Grybauskaitė, würdigte die Kanzlerin als „ein großartiges Vorbild, als Politikerin eines modernen Europas und als Weltpolitikerin, die heutige Entscheidungen trifft, ohne die Vergangenheit, aber vor allem die Zukunft aus den Augen zu verlieren.“
Die Bundeskanzlerin selbst nannte die Auszeichnung mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg eine „außerordentliche Ehre“. In dem Preis sieht sie einen besonderen Ansporn, so die Preisträgerin: „Es gilt, die Erfolgsgeschichte der europäischen Einigung weiterzuschreiben.“
In der Begründung zur Preisvergabe heißt es: „Ganz im Sinne der Satzung für die Verleihung des Kaiser-Otto-Preises der Landeshauptstadt Magdeburg hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel ‚in herausragender Weise um die Verständigung unter den europäischen Völkern verdient gemacht’.“
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Bildnachweis: Fotograf Werner Klapper
Wladislaw Bartoszewski, ehemaliger Außenminister Polens – Preisträger 2009
Mit dem Kaiser-Otto-Preis 2009 wurde der ehemalige Außenminister der Republik Polen, Wladyslaw Bartoszewski für sein Engagement um eine Politik der Völkerverständigung und der europäischen Föderation sowie sein persönliches und politisches Wirken bei der Förderung und Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen und der Integration Polens in die europäische Staatengemeinschaft als Teil des gesamteuropäischen Einigungsprozesses gewürdigt.
Überreicht wurde der Preis im Rahmen eines Festaktes am 7. Mai 2009, dem Todestag Kaiser Ottos I., im Dom zu Magdeburg durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Prof. Dr. Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident Thüringens. Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, sprach das Grußwort der Bundesregierung in Vertretung des früheren Innenministers der Bundesrepublik Deutschland Dr. Wolfgang Schäuble.
Die Entscheidung für die Vergabe des zum dritten Mal ausgelobten Kaiser-Otto-Preises der Landeshauptstadt Magdeburg traf ein mit zehn Persönlichkeiten besetztes Preiskomitee unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. Ausgelobt wird der Kaiser-Otto-Preis von der gleichnamigen Kulturstiftung, die als erste Stiftung Magdeburgs im Jahr 2003 gegründet wurde.
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Vaira Vike-Freiberga, ehemalige Präsidentin der Republik Lettland – Preisträgerin 2007
Die Präsidentin der Republik Lettland, Frau Prof. Dr. Vaira Vike-Freiberga, wurde zum Europa-Tag am 9. Mai mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt. Damit würdigte das Preiskomitee der Kulturstiftung „Kaiser Otto“ eine Politikerin, die sich nachdrücklich für die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas einsetzt. Die lettische Präsidentin nahm die Auszeichnung heute im Dom zu Magdeburg entgegen.
„Vaira Vike-Freiberga hat mit ihrem großen Engagement einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion über Ziele, Zukunftschancen und Identität der Europäischen Union geleistet“, so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper über die Preisträgerin. „Sie ist eine Politikerin, die sich in herausragender Weise dafür einsetzt, dass sich Europa nicht nur als Wirtschaftsraum, sondern auch als Raum des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlichster Kulturen versteht. Ihrer Führung ist es zu verdanken, dass Lettland zu einem vorbildlichen Mitglied der Europäischen Union geworden ist – nicht nur für die Mitgliedsstaaten, sondern auch für die Länder, die eine Mitgliedschaft anstreben.“
Überreicht wurde der Preis im Rahmen eines Festaktes zum Europa-Tag am 9. Mai 2007 im Dom zu Magdeburg.
„Die Preisverleihung ist ein bedeutender Höhepunkt in diesem Jahr“, betont Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. „Erstmals empfängt die Landeshauptstadt ein Staatsoberhaupt. Mit Vaira Vike-Freiberga begrüßen wir eine Persönlichkeit, deren Wirken für die Entwicklung Europas als Lebensraum der unterschiedlichen Völker im friedlichen Miteinander und gegenseitiger Achtung von herausragender Bedeutung ist.“
Die Laudatio sprach Prof. Dr. Jochen Dieter Range, ehemaliger Direktor des Instituts für Baltistik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.
Richard Freiherr von Weizsäcker, Bundespräsident a. D. – Preisträger 2005
Anlässlich ihres 1.200 jährigen Stadtjubiläums verlieh die Landeshauptstadt Magdeburg am 7. Mai 2005 erstmals den Kaiser-Otto-Preis.
Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper überreichte die höchste und wichtigste Auszeichnung im Rahmen eines Festaktes im Magdeburger Dom an den Altbundespräsidenten Dr. Richard von Weizsäcker. Zahlreiche nationale und internationale Gäste waren der Einladung gefolgt und wohnten der Zeremonie bei.
„Mit der Vergabe des ersten Kaiser-Otto-Preises der Landeshauptstadt Magdeburg würdigen wir insbesondere den Beitrag Richard von Weizsäckers für die Verständigung der Völker Europas“, sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seiner Begrüßungsrede. „Richard von Weizsäcker hat sich als Bundespräsident maßgeblich für Frieden und Verständigung in Europa engagiert und die deutsche Einheit als Teil eines gesamteuropäischen Prozesses politisch mitgestaltet. Er setzte sich für eine Aussöhnung mit den Staaten des Ostblocks ein, regte Gespräche zwischen den beiden deutschen Staaten an und plädierte dafür, die Reformprozesse in der von Michail Gorbatschow geführten Sowjetunion ernst zu nehmen.“
Preisträger als Botschafter für Frieden und Verständigung
Das Preiskomitee würdigte mit Richard von Weizsäcker einen Politiker, der sich beharrlich für den Dialog zwischen beiden früheren deutschen Staaten und den Machtblöcken in Europa einsetzte. Die Entscheidung über die Vergabe des ersten Kaiser-Otto-Preises hatte ein mit 16 Persönlichkeiten besetztes Preiskomitee unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters im September 2004 getroffen.
Die Laudatio auf den Preisträger hielt Prof. Gesine Schwan, Rektorin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder. In ihrer Rede verwies Gesine Schwan auf die herausragenden Leistungen von Weizsäckers – sowohl sein entschiedenes deutschlandpolitisches Engagement, als auch seine Beiträge und Impulse für das Zusammenwachsen Europas. Die Verleihung des Kaiser-Otto-Preises lenke gerade in Bezug auf Letztes, die öffentliche Wahrnehmung auch auf diesen wichtigen Aspekt des so ungemein facettenreichen und vielfältigen politischen Wirkens Richard von Weizsäckers.
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